Das Jahr ist noch nicht mal in der Mitte angekommen und schon sind Detox-Saftkuren und Grünkohl so oldschool wie Snapchat. Stattdessen trinkt man jetzt Knochenbrühe statt Kaffee und entgiftet mit Gemüsesuppen.
Derzeit ist es hier etwas ruhiger. Ich probiere gerade so viel aus, dass ich momentan fast gar nicht dazu komme, alles aufzuschreiben. Besonders interessieren mich gerade ein paar neue Foodtrends, von denen ich einige schon intensiv ausprobiert habe:
Knochenbrühe
Vor einiger Zeit schickte mir eine Freundin aus New York ein Foto. Sie stand darauf mit einem Pappbecher vor einem Laden namens „Brodo“. Ich schrieb: „Matcha?“ Sie antwortete: „Bone Broth“ (Knochenbrühe). Ich dachte: „WTF?“ An dieser Stelle muss noch angemerkt werden, dass es gerade 10 Uhr morgens in New York war. Knochenbrühe to go im Pappbecher? Morgens vor der Arbeit? In Berlin werden bereits die letzten Schrauben in die Tische gedreht für die baldige Eröffnung (im Herbst) der ersten Knochenbrühe-to-go-Bar. Warum das Ganze? Mineralstoffe, Kalzium und Magnesium stecken drin aber vor allem Kollagen. Angeblich das nächste große Beauty-Food-Ding. Das Kollagen soll Haare, Haut und Nägel merklich schöner machen. Mit Studien kann ich hierzu leider nicht dienen. Ich werde das natürlich ausprobieren und berichten.
Detox-Souping
Ich bin doch immer wieder erschrocken, wie schnell Trends zu Ende sein können. Letztes Jahr haben wir noch versucht mit Saftkuren jedes Gramm Gift aus dem Körper zu vergraulen. In diesem Jahr sind es nun Suppen. Ernährungstechnisch finde ich das sogar besser. Säfte enthalten sehr viel Fruktose ohne Ballaststoffe – das gibt im schlimmsten Fall eine Fettleber und ist gar nicht so gesund wie viele denken. Ich habe das in diesem Post über Zucker schon einmal erklärt. Obwohl ich selbst kein Suppenkasper bin, finde ich ein Detox mit Suppen ziemlich gut. Der Trend kommt aus dem Basenfasten, wo man wochenlang nur Gemüse oder eben Gemüsesuppen ist. Was den Geschmack angeht, bin ich bei Suppen eher kritisch. Ich mag es vielfältig, am liebsten mit unterschiedlicher Konsistenz. Suppen sind jedoch irgendwie immer ein Einheitsbrei. Jeder Löffel eine Wahlwiederholung dessen davor. Ich probiere gerade noch ein paar einfache Suppen aus und stelle Euch das Thema demnächst nochmal intensiver vor.
Rainbow-Bowls
Hier bin ich immer hin- und hergerissen. Der Grundgedanke intuitiv etwas in eine Schüssel zu tun, um es dann zu essen, gefällt mir grundsätzlich. Der Hype darum, geht mir, ehrlich gesagt, sehr auf die Nerven. Wir haben kulturhistorisch gesehen, schon als Kleinkinder aus der Schüssel geschlabbert. Das ist wirklich gar nicht neu. Aber eine gute Erfindung für all die Menschen, die keine Essenskultur mehr kennen. So eine Schüssel lässt sich viel besser auf dem Sofa verspeisen. Wer schon mal versucht hat, mit einem vollen Teller auf dem Sofa zu fläzen, weiß wie schnell man die Erbsen im Dekolleté hat.
Gemüse- und Obst-Lattes
Nach Kurkuma-Latte werden gerade Rote-Beete, Möhren, Erdbeeren und weitere Dinge zu Lattes verarbeitet. Ich habe schon ein paar echt spannende Bilder in meinem Instafeed gesehen und werde zumindest mal ausprobieren, wie so eine Rote-Beete-Latte schmeckt. Vielleicht mache ich das schon dieses Wochenende. Noch näher dran seid Ihr übrigens mit meinen Instagram Stories. Vielleicht gibt’s es ja schon morgen etwas zu sehen.
Gekeimte Lebensmittel
Gekeimte Bohnen, Reis, Kichererbsen – vorher keimen lassen und erst dann essen. Das verlängert die Vorbereitungszeit natürlich immens, steigert aber auch die Nährstoffdichte um Lichtjahre. Drei Tage keimen zum Beispiel Kichererbsen. Dafür muss sie dann zwar nicht mehr kochen aber trotzdem immer noch extrem weit vorausplanen. Ich werde das mal ausprobieren und berichten ob sich das Ganze lohnt.
Meal Prepping
Tatsächlich eines meiner Lieblingsthemen. Ohne Vorbereitung geht bei mir in der stressigen Woche gar nichts. Und so stehe ich sonntags gern lange und viel in der Küche, um den Kühlschrank mit braunem Reis, Bohnen, Kichererbsen, gekochter Hirse, Hummus, Pesto und gekochten Eiern aufzufüllen. Alles was man schnell mit Gemüse und Kokosöl in der Pfanne warm machen kann, nimmt mir den Stress in der Woche noch groß kochen zu müssen. Echte Meal Prepper nehmen ihre stylishen Foodboxen mit ins Büro und essen nur noch selbst gemachtes. Spart Geld, Zeit und du weißt was drin ist.
Algen
Noch einen letzten Beifall für den Grünkohl, der die letzten Jahre wirklich gute Dienste geleistet hat. Die meisten vertragen ihn allerdings gar nicht und dürfen sich freuen, dass endlich Schluss mit geblähten Bäuchen und Kohlatem ist. Algen übernehmen das Staffelholz und sind aus Smoothies, als Würzmittel und sogar als Nudelalternative nicht mehr vom Tisch wegzudenken. Ich würze selbst schon länger mit Algenflocken und auch die Algennudeln finde ich grundsätzlich lecker.
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