Irgendwo in Bergen fast mitten im Wald steht ein Haus. Und in diesem Haus haben wir gerade unseren Urlaub verbracht. Weil es so schön war und das Haus wirklich ein Traum ist, stelle ich es hier einmal vor.
Natürlich habe ich den ganzen Vormittag in der Küche gestanden und Snacks vorbereitet. Es gibt ja nichts Schlimmeres als mit Hunger auf der Autobahn zu sein. Im schlimmsten Fall muss man an der Raststätte halten, meinem persönlichen Gruselkabinett. Wer da isst, sieht meist aus wie das Essen selbst. Ich möchte das nicht. Und ich möchte das auch für meine Familie nicht. Deshalb kommen wir erst am Mittag los aber dafür haben wir frischen Möhrensalat mit Mango und Apfel, Kokosnuss, Ananas-Smoothies und kalten Reis mit Gemüse.
Die Tür ist offen
Weil wir so beschäftigt sind, all die guten Sachen zu essen, merken wir die fast fünf Stunden Fahrt von Hamburg nach Nordholland fast gar nicht. Es ist 17.23 Uhr als wir ankommen. Vor uns liegen fünf Tage Urlaub. An den letzten im Oktober können wir uns kaum erinnern. Seit dem gab es sehr viele, sehr volle Tage und einen gewissen Grad an Erschöpfung, der uns während der Fahrt wenig sprechen lässt.
Dafür freuen wir uns dann wahnsinnig als wir durch das dichte Gras zu unserem Zuhause für die nächsten Tage stapfen: das Atelier 21 in Bergen. Die Tür ist offen. Der Schlüssel liegt auf dem Tisch. Mir wird klar, dass ich noch nie in meinem ganzen Leben ein offenes Haus betreten habe. Mehr Willkommen sein geht nicht. Und so fassen wir auch sofort Vertrauen in die Umgebung. Wer seine Türen offen lassen kann, muss im Paradies leben.
Juhu, ein Gasherd
Noch bevor wir ausgepackt haben, kommt die Nacht. Mit ihr ein ganzer Himmel voller Sterne. So viele habe ich lange nicht mehr gesehen. Ich starre minutenlang in den schwarzen Himmel bis mir der Nacken schmerzt. Wir machen auf dem Gasherd eine vorgekochte Suppe warm. Ich liebe Gasherde und wenn ich ehrlich bin, war das einer der Gründe, warum wir hier sind. Das Essen schmeckt so viel besser wenn es mit Gas gekocht ist.
In der ersten Nacht wache ich ständig auf. Mir fehlen die Geräusche der Stadt. Trotz offenem Fenster hören wir nichts. Also gar nichts. Erst am Morgen wecken uns zwei Krähen. Keine Ahnung was die da im Baum vor unserem Schlafzimmerfenster zu besprechen haben, es nervt auf jeden Fall. Wir kurbeln kurz an der Jalousie und schon sind die Kollegen wieder weg. An diesem Morgen wissen wir noch nicht, dass die Beiden uns ab jetzt jeden Morgen wecken werden.
Ein Haus voller Farben
Der erste Tag beginnt am Meer. Ein paar Autominuten entfernt rauscht und dröhnt es. Wir machen einen langen Spaziergang und genießen die frische Brise. Dann kaufen wir ein bisschen ein. Ich will an den Gasherd und möglichst viel selbst kochen. Am Nachmittag lernen wir unsere Vermieter ein bisschen besser kennen. Ich bin ganz aufgeregt als ich lerne, dass die wunderbare Kunst im Haus von Thomas Bogaard selbst ist. Er malt bis heute und seine Werke geben dem Haus so viel Leben und Energie.
Natürlich bekommen wir auch prima Tipps was man in der Umgebung von Bergen aan Zee so machen kann. Die nächsten Tagen wollen wir nach Haarlem, Alkmaar, in den Dünen wandern und sehr viel Appeltaart (Apfelkuchen) essen. Im nächsten Post stelle ich euch die Gegend noch genauer vor.

„Es ist gutes Wetter, fahrt nach Camperduin!“
An Tag drei sitze ich in der Sonne vor dem Haus. Im T-Shirt. Das Kind springt fröhlich auf dem Trampolin, in der Nähe wiehert ein Pferd und ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einfach nur so rumsaß. Das geht natürlich nicht lange. Ich habe Hummeln im Hintern und will was machen.
In den nächsten Tagen verbringe ich tatsächlich viel Zeit in der großartigen Küche. Wir gehen wenig essen und genießen das schöne Haus und die Ruhe um uns herum. Ich erwische mich dabei, wie ich mir genauso ein Häuschen wünsche. Nur ist ein Haus mit so viel Geschichte gar nicht zu bekommen. Bergen aan Zee ist ein Künstlerviertel und im Atelier 21 haben schon viele Künstler stundenlang gemalt. Keine Ahnung wieso aber irgendwie spürt man das.
Am letzten Tag treffe ich Thomas im Garten. „Morgen fahren wir schon wieder.“ Er bittet uns, am Abend noch kurz vorbei zu kommen. Das tun wir gern. Und so quatschen wir noch ein bisschen bevor wir zum Packen zurück ins Haus müssen. Es werden wunderbare Minuten, in denen uns Thomas von seinen Reisen erzählt und wir noch einen Blick auf seine neuesten Werke erhaschen dürfen.
Wir verabschieden uns traurig von diesem Haus, dass auch im Winter schön ist. Vielleicht kommen wir wieder. Hast du auch Lust? Wir haben das Atelier 21 in Bergen aan Zee hier gebucht.
Frechheit! „Hast Du auch Lust?“ Na klar, hab ich. Ich würde ja sofort die Koffer packen aber ich kann erst im Mai. Aber das Haus ist echt ein Juwel.
Ja! Und ja ich weiß, dass es fies ist wenn man noch auf seinen Urlaub warten muss aber er kommt bestimmt. Ich konzentriere mich da nie so sehr drauf und versuche auch die Zeit dazwischen zu genießen. Sonst wäre das Leben ja unerträglich.
Liebe Jana,
das sieht aber wunschön aus! Nach einem Plätzchen zum Träumen und nach einem Haus, in das ich sofort und ohne mit der Wimper zu zucken einziehen würde!
Wundervolle Tage müsst ihr da verbracht haben und ich schaue mir gleich einmal an, wie man in einen solchen Genuss kommen kann – danke für die schönen Inspirationen!
Liebe Grüße
Jenni
Danke liebe Jenni, das sind aber liebe Worte! You made my day und ja, der Trip in dieses Haus lohnt sich total. Ist ein Traum und wird uns gut in Erinnerung bleiben.