Samma! Das erste Rezept nach langer Zeit und es ist Mayonnaise? Echt jetzt? Essbare Arterienverkalkung? Der eklig emulgierte Sargnagel für Fleischwürste? Die Grundlage für alptraumhafte Käsesalate und frühkindliche Eiersalat-Traumata? Ich sage ja zur Mayo.
Allerdings und das muss ich direkt vorab sagen, erfordert diese Art von Mayo schon eine gewisse Schmerztoleranz. Denn sie ist halt nicht das was man erwartungsgemäß aus dem Supermarktglas löffelt. Also gar nicht. Es ist eher eine Heuristik als ein echtes Ersatzprodukt. Aber gut, wenn Du bis hier durchgehalten hast, bist Du wohl hart genug dieses Substitut auch wirklich zu wollen. Ich selbst kam drauf, als der Mann zum wiederholten Male unaufgefordert Krabbensalat kaufte. Ich empfand wirklich tiefes Mitleid mit diesen kleinen aus dem Meer gefischten und zu Tode gefolterten Tierchen. Da lagen sie nun. In einer Soße aus Mayo-Imitat mit Süßungsmittel-Ersatz. Weiteres Lesen der Zutatenliste löste regelrechte DNA-Paranoia in mir aus. Ich spürte meine Chromosomen quasi rebellieren.
Also probierte ich eigene Mayo herzustellen. Ohne Süßungsmittel, mit Kokosöl (von anderen Pflanzenölen nehme ich sehr großen Abstand) und frischem Marktei. Und siehe da: Es ist ein bisschen wie bei ner OP. Die Sicherheit kommt mit der Sache. Erst vorsichtig mal gucken, dann mutig ran an den Speck ist hier die Devise (mit was im Leben ist das eigentlich nicht so?). Mit der Einstellung sollte auch Euch diese Mayo gelingen. Da sie mit Kokosöl gemacht ist, funktioniert sie am besten mit lauwarmen Salaten. Bei kalten Salaten wird sie einfach fest, das sieht dann doof aus, schmeckt aber immer noch. Und so geht’s:
Zutaten:
1 Eigelb
4 EL Kokosöl (kann auch im festen Zustand gemixt werden)
1 TL Senf
1 Spritzer Worcester Sauce
1 Pürierstab
Salz und Pfeffer
Anleitung:
- Ei trennen und nur das Eigelb in ein hohes Gefäß geben. Mit Senf, Worcester Sauce und Salz und Pfeffer mischen.
- Kokosöl dazu geben und mit dem Pürierstab erst ganz unten bleiben und dann langsam hochziehen. Voila!
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