Angetreten zum Appell, liebe Nussmilch. Wollen wir doch mal sehen, wer das Zeug zum Pflanzenmilchstar hat und demnächst öfter in meinem Kühlschrank wohnt. Die Sache ist ganz einfach: Wer köstlich schmeckt, macht das Rennen.
So, dann wollen wir mal. Gut sehen sie alle aus. Aber schmecken sie auch so? Bei mir kommt Nussmilch fast jeden Tag auf den Tisch. Ich esse sie zu meinem Granola, koche Pudding daraus, mache vegane Eisschokolade oder trinke sie einfach pur und kalt direkt aus dem Kühlschrank. Nussmilch selbst herstellen ist ganz einfach:
Du brauchst:
1 Tasse Nüsse
1 TL gemahlene Vanille oder Mark einer Vanilleschote
2 Datteln oder 2 EL Kokosblütensirup
2 Tassen gefiltertes Wasser
Für die Kokosmilch:
3 EL Kokosbutter
1 Tasse Wasser
2 Datteln oder 2 EL Kokosblütensirup
Diese Milch kannst du gleich genießen ohne sie durch ein Tuch zu pressen.
Alles in den Mixer geben (ich habe den Vitamix) und auf höchster Stufe ca. eine Minute mixen. Die Mischung dann durch ein Nussmilchtuch möllern (ich liebe dieses Wort), in ein Gefäß gießen und das Nussmilchtuch „melken“.
Ich habe zwar noch nie eine echte Kuh gemolken aber so ähnlich muss es sich anfühlen. Die Nussreste gebe ich meist in eine Schüssel und verwende sie für Mürbeteig oder in Muffins. Kommen wir jetzt aber zum ultimativen Geschmackstest. Jede Pflanzenmilch hat ihre Eigenheiten und verfügt über besondere Beauty Benefits. Sehen wir uns das Ganze mal genauer an:
Mandelmilch
Ein Klassiker der veganen Küche. Sie ist die Allzweckwaffe für alle, die „wirklich keine Nussmilch mögen“. Ich habe mit ihr bereits eine Menge Leute überzeugen können.
Geruch: zart und filigran nach blühenden Sommerrosen
Geschmack: cremig, sahnig, wie flüssiges Marzipan
Passt wunderbar zu: Müsli, Kakao, als Basis für Eis
Healthy Benefits: Mandeln sind perfekt für schöne Haut. Sie wirken wir eine Hautcreme von innen und helfen bei trockener Haut, kurieren Schuppenflechte und sorgen mit ihrem hohen Vitamin E Gehalt für glatte und straffe Haut.
Hafermilch
Ich sag es gleich mal direkt: die gehört gar nicht zu meinen Favoriten. Hafer ist ein Schleimer im wahrsten Sinne des Wortes. Wer die Milch aus dem Tetrapack kennt, weiß, dass man hier erstmal ordentlich schütteln muss, damit mehr als Wasserplörre herauskommt. Selbst gemacht funktoniert das leider auch nicht besser. Hier ist der Schleimfaktor sogar noch höher. So richtig köstlich ist die Hafermilch auch nicht. Mit Geschmacksnoten von mehlig bis schnarch wird das nichts mit dem Siegertreppchen. Aber zum Backen taugt sie ja vielleicht.
Geruch: wie eine Schale Mehl
Geschmack: schleimig, mehlig, wenig Eigengeschmack
Passt wunderbar zu: am Besten in den Teig geben
Healthy Benefits: Hafer enthält ebenfalls das hautverschönernde Vitamin E. Dazu viele Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Selen, Kupfer, Zink, Eisen und Mangan. Sie alle sind Bausteine für gesunde Zellen und schöne Haare.
Haselnussmilch
Ich muss gestehen, dass ich sie das erste Mal für diesen Test gemacht habe. Als ich sie dann probiere, bin ich hin und weg. Wie habe ich so lange ohne sie leben können? Allein der Geruch ist wirklich köstlich. Ich probiere gleich nochmal. Ohhh. Ahhh. Oh mein Gott. So sahnig, cremig und ausgewogen schmeckt nur die Haselnussmilch.
Geruch: schüchterner Duft nach Schokolade
Geschmack: zart haselnussig, schokoladig, weich und cremig
Passt wunderbar zu: allem
Healthy Benefits: Haselnüsse enthalten etwa so viel Vitamin E wie Mandeln. Mit Vitamin A und C kommen noch zwei kräftige Antioxidantien dazu. Sie verhindern, dass beginnende Fältchen sich vertiefen.
Cashewmilch
Ach, die Cashewmilch. Wäre sie eine Stadt, wäre sie sicherlich Hannover. Wenig Charakter, unauffällig aber nice to have (ach nee, dann wohl doch nicht Hannover). Schon die Nase merkt beim Schnüffeln: da kommt nicht viel. Der Geschmack bleibt auch irgendwie aus. Ein Feuerwerk der Aromen kommt auch im Nachgang nicht um die Ecke. Nicht mal eine Knallerbse ist drin. Die Cashewmilch ist und bleibt neutral. Aber sie hat dennoch eine Berechtigung. Passt sie doch zu allem, was einen dezenten Gegenspieler braucht.
Geruch: eher neutral, vielleicht etwas vanillig (mit viel Fantasie)
Geschmack: siehe Geruch
Passt wunderbar zu: Dingen, die schon viel Eigengeschmack haben oder zu Pflanzenmilch-Einsteigern
Healthy Benefits: Cashews enthalten Eisen, Zink, Selen und Vitamin B1. Das sind schon alles solide Bausteine aber im Vergleich mit anderen Nusssorten leider nicht so der Burner.
Kokosmilch
Mmhmm, allein der Geruch: So kokosnussig karibisch köstlich. Zeig mal was Du kannst. Ohhh, ja das schmeckt herrlich frisch und tropisch süß. Mir fallen sofort schöne Sachen ein: Virgin Colada mit Ananas, Bananen-Shake oder pur ins tropische Granola mit Papaya und Mango. Ach, Kokosmilch, wir beide werden noch ganz dicke Freunde.
Geruch: Jajajaja Coco Jambo!
Geschmack: natürliche Süße, sehr kokosnussig, erfrischend
Passt wunderbar zu: Obst, Smoothies, Shakes, als Eisgrundlage
Healthy Benefits: Kokosnüsse enthalten Kalium, Natrium und Magnesium und sind damit der perfekte Durstlöscher nach dem Sport. Das enthaltene Kokosfett wird direkt in Energie umgewandelt und legt sich nicht auf die Hüften. Gold wert!
Kommen wir nun zur Siegerehrung. Vielleicht ahnt ihr es schon. Ich habe selbst nicht damit gerechnet. Die Mission „Nussmilch selbst herstellen“ ist abgeschlossen. And the winner is: the Haselnussmilch. Sie schmeckt so herzzerreißend köstlich und harmonisch, dass sie jedes Rennen immer wieder gewinnen wird. Gleich danach allerdings kommt die Mandelmilch, weil sie ein Alltime Favorite ist und auch für Nussmilch-Neulinge gut funktioniert und auf Platz drei steht für mich die Kokosmilch – vor allem weil sie ein Alleskönner ist und sich so vielfältig kombinieren lässt.
Welche ist euer Favorit?
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