Die absolute Basis gesunder Ernährung beginnt beim Vorräte organisieren. Ich musste das erst lernen. Früher kullerten in meiner Schublade Erbsen, Bohnen und Linsen in freier Wildbahn durch die Gegend. Aus dem Mottenfutter-Buffet hätte ich nur noch eine „Schubladen-Minestrone“ kochen können.
Ich spreche gern mit Menschen, die nicht gern kochen, darüber, warum sie nicht gern kochen. Eine der Top-Antworten auf die Frage: „Ich habe nie das da was ich brauche.“ Der Witz dabei ist, dass sie es meist doch im Schrank stehen haben. Sie wissen es nur nicht mehr. In der Schublade ganz hinten steht sie nämlich, die Tüte Kichererbsen und gleich daneben vergessener Sesam und Mandeln. Leider sorgen geräumige Schubladen und Schränke für das Socken-in-der-Waschmaschine-Phänomen. Dinge verschwinden einfach. Und spätestens beim nächsten Umzug wird der Grund für den ewig ranzigen Geruch im Schrank offensichtlich: Tüten voller abgelaufener Nüsse und Kerne. Lecker. Die bitte nicht mehr essen. Ranzige Lebensmittel sind gar nicht gesund. Lieber neu einkaufen und alles nach folgendem Plan organisieren:
1. Inventurliste anlegen
Da klingt jetzt wirklich sehr nach Monk. Ist es leider auch. Aber es macht verdammt viel Sinn wenn du nicht immer alles ausräumen willst, weil du nicht sicher bist, ob du noch Mandeln hast. Auf meiner Liste steht welche Dinge ich habe und wann sie ablaufen. Ist mal was alle, streiche ich einfach durch und schreibe es nach Neukauf wieder dazu. Die Liste liegt immer in meiner Vorratsschublade und ist unabdingbar für gutes Vorräte organisieren.
2. Raus aus der Tüte, rein in die Box
So gut die Hersteller diese Sache mit den wieder verschließbaren Tüten auch austüfteln. Dreimal auf und zu gemacht, reißt das Ding und die Linsen kullern raus. Oder bleiben am Verschluss kleben. Und dosieren kann man die Sachen auch nicht wirklich gut, so straight aus der Tüte heraus. Also am besten umfüllen. In Glasboxen (garantiert BPA-frei). Gibt es bei Ikea oder in sonstigen eingängigen Geschäften. Wir haben für etwas über 100 Euro Boxen gekauft. Obwohl man für sowas ja nie Geld hat und ich im Kopf an der Kasse schon wieder ausrechnete, dass ich dafür mindestens ein paar Schuhe bekäme, war das eine wirklich lohnenswerte Investition. Ich musste mich nie wieder ärgern, etwas nicht zu finden. Oder mit dem Staubsauger Linsen aus der Schublade saugen.
3. Etiketten mit in die Box legen
Eine Zeit lang füllte ich einfach nur um. Und fragte mich dann nach kurzer Zeit: Diese wunderschön marmorierten Bohnen, wie hießen die gleich nochmal? Selbst Foodblogger können sich nicht alles merken. Deshalb schneide ich immer die Etiketten aus, lege sie oben auf den Inhalt und weiß so was drin ist und von welchem Hersteller ich das Produkt hatte. Das ist insbesondere super, wenn man die Sachen sehr gern mag und sichergehen möchte, die gleiche Qualität wieder zu bekommen.
4. Vorräte schlau organisieren
Wenn Du viele Boxen hast, musst Du nur die vielen Tüten umfüllen. Einige Dinge habe ich in kleinen Mengen vorrätig (Pinienkerne, Pistazien, Beluga-Linsen), von anderen brauche ich immer große Mengen (Vollkornreis, Kichererbsen, Mandeln, Hirse und Haferflocken). Wenn man dann was braucht, weiß man mindestens in welchem Stapel man es suchen muss. Vorräte organisieren ist übrigens auch die erste Stufe für Meal Prep. Essen vorbereiten klappt halt am besten wenn man bestimmte Lebensmittel da hat und sie am Anfang der Woche für die nächsten Tage vorbereiten kann. Ich weiche meist am Samstag Bohnen, Mandeln und Kichererbsen ein und kann dann am Sonntag ein Chili kochen, Mandelmilch machen oder Humus zaubern.
5. Keine Dosen mehr kaufen
Ich koche fast nie was aus der Dose. Bis auf stückige Tomaten, die aus Dosen merkwürdigerweise am besten schmecken, weiche ich immer selbst ein und koche auch selbst. Die viel zu weichen nach Metall schmeckenden Kichererbsen aus der Dose wirst du nie wieder essen wollen, wenn du ihn einmal mit eingeweichten und gekochten Kichererbsen gemacht hast. Dosen nehmen auch nur Platz weg und wiegen in der Einkaufstasche schwerer als eine Tüte Kidney-Bohnen.
Dinge, die Du absolut brauchst – die Basisausstattung
- Kichererbsen (zum Beispiel für Hummus)
- Linsen
- Haferflocken (zum Beispiel für Porridge-Auflauf oder Erdnussbutter-Porridge)
- Mandeln (köstlich für Mandelmilch)
- Vollkornreis (den du so kochst)
- 1 Sorte getrocknete Bohnen (ich liebe Kidneybohnen für das weltbeste Chili sin carne)
- glutenfreie Nudeln
- Sesam
- Kürbiskerne
- Chia (für Chia-Pudding, als Backzutat oder für glutenfreies Brot)
- Cashewkerne (unerlässlich für kuhmilchfreie Cashewsahne)
Dinge, die Du vielleicht brauchst – die Profiausstattung
- Sonnenblumenkerne
- Pinienkerne (prima für Pesto)
- Hirse
- Mochi Reis (für süße Reisgerichte)
- Haselnüsse (als Alternative zur Mandelmilch)
- Walnüsse (zum Knabbern, enthalten viel Omega-3-Fettsäuren)
Vorräte organisieren lohnt sich absolut und spart auf Dauer echt Geld. Außerdem werfen wir alle schon viel zu viel weg. Was habt ihr so im Schrank? Was muss man unbedingt immer da haben? Vielleicht fehlen ja noch ein paar echt wichtige Dinge auf meiner Liste.
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